Alfred Fuchs, recht zart und klein,
brach sich neulich Nacht ein Bein.
War zu Besuch bei Karl dem Dachs,
zogen Kerzen sich, aus Wachs.
Der Weg nach Haus sonst gar nicht weit,
am Himmelszelte funkeln breit
die Sternlein schon und auch der Mond.
Der Alfred denkt: „Der Blick der lohnt!“
Fasziniert von einem Sterne,
Haupt gerichtet in die Ferne,
übersieht das Füchslein klein
auf seinem Weg den blöden Stein.
Der Fuchs liegt da, allein im Wald,
es dunkelt schon und ihm ist kalt.
Humpelnd geht´s mit letzter Kraft
bis hin zum Bau. Er hat´s geschafft.
Kühlt nun das Bein, schluckt Medizin,
bis Montag noch, zum Arzttermin.
Nun wird geröntgt der alte Knochen,
und siehe da, er ist gebrochen.
Zweierlei stellt sich zur Wahl,
in jedem Fall wird´s eine Qual.
Einerseits, ganz ohne Witz,
kommt sein linkes Bein in Gips
Oder aber, das wär schlimmer,
wird operiert bei Dr. Wimmer.
Das Weihnachtsfest ist nicht mehr weit,
will feiern doch, mit Karl, zu zweit.
Doch wenn er Pech hat, heilt der Knochen
frühestens in sieben Wochen.
Inzwischen ist der Wald verschneit,
und Alfred Fuchs macht sich bereit
für die blöde Bein-OP.
Der Doktor sagt: „Tut gar nicht weh!“
OP vorbei, das Bein in Gips,
vom Doktor gibt´s noch ein paar Tipps:
„Bleibst erst mal hier im Krankenbett
so 3-4 Tage, das wär nett.“
Doch unserem Alfred ist´s ein Graus,
will bleiben nicht im Krankenhaus.
Schnappt sich Krücken rechts und links,
denn erlaubt ist neuerdings,
nach gelungener OP
heimzugehen, selbst im Schnee.
Die Unterschrift noch auf´s Papier
und ab zum Bau, schnell weg von hier,
weil heute heilig Abend ist,
und Alfred sehr den Freund vermisst.
Der Gedanke – kaum am Ende,
ruft das Füchslein nun behende
über Telefon den Dachs.
Der kam sofort, beschmiert mit Wachs.
Wollte Alfred eh besuchen,
in der Händen Honigkuchen
mit ´ner Kerze obendrauf.
Ab zum Fuchs im Dauerlauf.
Dieser wartet im Foyer,
und draußen rieselt leis der Schnee.
Razzifatz und voller Freude
verlassen beide das Gebäude.
Das Füchslein sitzt beim Dachs im Nu
auf dessen Sofa und schaut zu,
wie dieser eine Kerze zieht.
Der Alfred brummelt froh ein Lied.
Gemütlich ist es hier und warm,
Kamillentee gibt´s für den Darm.
Die Tanne steht schon fein geschmückt
mit Kerzen dran und ganz entzückt
schau´n beide nun zufrieden drein,
denn keiner feiert jetzt allein.
Die Kerzen sind nur reine Zier,
denn gab es mal ein Unglück hier,
bei uns im Wald mit Schwein Charlotte,
ihr wisst schon, wegen der Marotte.
Zum Essen gibt´s gebratenen Wurm
und indessen tobt ein Sturm
vor dem Bau ganz fürchterlich,
doch unsere Beiden stört das nicht.
Als Freunde haben sie sich gefunden,
verlässlich auch in schweren Stunden.
Der Schneesturm hat sich bald gelegt
und Alfred schaut ganz aufgeregt
aus Karlchen´s Bau nach seinem Sterne,
der da funkelt aus der Ferne.
***
Aufrichtigen Dank an die Autorin „wunjo“ für die Bereitstellung dieses Gedichts.
God Jul!
Der Nachtwächter
***
13 Kommentare
N8Waechter
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Schwabenmädel
Vielen Dank an wunjo für diese schöne Geschichte.
Mögen wir auch „im Außen“ allein sein, im Herzen sind wir viele gemeinsam, miteinander verbunden.
God Jul Euch allen!
Schwabenmädel
Schrecki
Kühlt nun das Bein, schluckt Medizin,
bis Montag noch, zum Arzttermin.
Nun wird gerhöntgt der alte Knochen,
und siehe da, er ist gebrochen.
Es sollte „geröntgt“ heißen.
Heil Euch.
N8Waechter
Ist bereits ausgebessert, werter Schrecki. Danke dennoch für den Hinweis.
Heil und Segen!
N8w.
Mike Frank Sonnenkalb
Bei mir war´s umgedreht.
Weil einer nicht versteht,
ward´s mir zum Stein des Anstoßes.
Und so sah ich mir an etwas Großes,
in Anbetracht dessen Ausmaß
mich die kleine Empfindlichkeit nicht auffraß.
The Universe – Stars and Planets Size Comparison
Norddeutsches Urgestein
… und die Moral von der Geschicht: ohne Freunde geht es nunmal nicht.
Ich wünsche allen noch besinnliche Tage!
Annegret Briesemeister
Dem möchte ich mich gerne anschließen. Danke, wunjo, für dieses feinsinnig lehrreiche Gedicht.
Ebenfalls zum Thema Freundschaft fällt mir ein: Vor vielen Jahren, mein jüngster Sohn war etwa vier Jahre alt, erstand ich auf einem Flohmarkt ein Pixie-Büchlein aus den Fünfziger Jahren. Es trug den Titel „Oskar Igels Winterfreund“. Oskar, dem Igel war es zu langweilig, einfach den Winter über nur zu schlafen, und so verbrachte er die Zeit spielend mit seinem Freund, dem Maulwurf.
Einmal meinem Sohn die Geschichte vorgelesen, ließ sie über lange Zeit seine liebste Geschichte werden. Überall hin wurde das Büchlein mitgeschleppt, jeder durfte vorlesen. Als wir einmal das Buch bei der Oma vergaßen, war nicht eher Ruhe, bevor wir es wiedergeholt hatten.
„Wer Freunde sucht, ist sie zu finden wert. Wer keine hat, hat keine noch begehrt.“
Heil und Segen
Annegret
Joe
Mir und meinen Kindern gab die Geschichte Freude und Erkenntnis. Vielen herzlichen Dank dafür und ein frohes Fest.
Auch wem es zur Langeweile gereicht, mit Vitamin D wäre der alte Knochen noch heil:
Dr. med. Arman Edalatpour [YT-Kanal]
Sonne
Danke für die schöne Geschichte.👍
Thorson
Herzlichen Dank Wunjo, ein sehr schönes Gedicht.
In Übersee scheint es immer mehr Bewegung zu geben.
Laut einer dringenden Nachricht, die kürzlich von einer unbekannten Quelle online veröffentlicht wurde, wird sich das Militär der Vereinigten Staaten Berichten zufolge kurz nach Weihnachten auf das „Notstandskriegsrecht“ berufen, um „allen Bürgern der USA Sicherheit zu gewähren“.
Dire Warning Suggests U.S. Military Will Invoke “Emergency Martial Law” After Christmas [cloverchronicle.com]
Heil und Segen
auf all unseren Wegen
Thorson
N8Waechter
Danke, werter Thorson.
Auf mich macht dies erstmal den Eindruck, als würde da von irgendjemandem etwas in Form eines Mems in die Sozialen Medien gebracht, um Stimmung zu erzeugen. Was mich stutzig macht, ist der Bezug zu Gesetzen von 1807 und 1977. Mmh…
In dem Bericht heißt es am Ende:
„At this time, we cannot confirm the authenticity of this warning.“ („Zu diesem Zeitpunkt können wir die Echtheit dieser Warnung nicht bestätigen.“)
Also, behalten wir das mal mit dem Hühnerauge im Blick und warten ab.
Heil und Segen!
N8w.
Thorson
Werter N8wächter (#8.1),
ich muß zugeben, am Anfang war ich sehr zögerlich mit mir, diesen Netzverweis hier im Blog zu veröffentlichen. Als mir dann der Gedanke kam, hier sollte vielleicht doch die US-Bevölkerung „vorbereitet“ werden, dachte ich mir: „OK, in diesem Sinne vielleicht mal veröffentlichen“. Meine persönlichen Beweggründe wollte ich absichtlich raushalten, jeder soll sich selbst dazu Gedanken machen oder auch nicht.
Die kurzfristige Zukunft wird zeigen, was es auf sich hat mit dieser Meldung. Wir beobachten fleißig weiter. 🙂
Heil und Segen
auf all unseren Wegen
Thorson
Tobias
Werner Altnickel sagt auch etwas dazu:
US-DHS ruft zu 6 Monaten Bevorratung auf + warnt vor Stromausfall- Gefahr! [YT]
Frohe besinnliche Tage an alle auch von mir. 🙂