Ein Beitrag vom Nachtwächter am 28.11.2014
Von Bill Bonner
Fantasie-Welt
Chris Hunter hat gestern [24.11.14] klargestellt, dass wir in Politik und Wirtschaft in einer Fantasie-Welt leben. Die Behörden behaupten, sie verbessern unsere Wirtschaftslage. Wir geben mal vor, das zu glauben. Hat eine Zentralbank jemals einen einzigen Centime, Peseta, Zloty, oder den Bruchteil eines Tausenders [Dollar] zum Wohlstand der Welt beigetragen?
Nicht dass wir wüssten, aber auf der ganzen Welt tun Zentralbanker so, als schwitzen und mühen sie sich zum Wohle der Menschheit ab – korrigieren… anpassen… aufheben der Entscheidungen ehrlicher Männer und Frauen, die sich um ihr tägliches Geschäft kümmern. Die Zinsen sind zu hoch! Die Inflation ist zu niedrig! Nicht genug Nachfrage! Zu viele Ersparnisse! Sie sind genauso allwissend, wie übermächtig.
In Japan – wieder zurück in der Rezession – ist Premierminister Shinzō Abe zu einer Kamikaze-Mission abgehoben. Sieg oder Tod! Er wird die Nipponsche Wirtschaft entweder wiederbeleben… oder er wird sie umbringen!
Abe mag erfolgreich sein, aber wir wetten fröhlich dagegen. Unser neuer Handel des Jahrzehnts – japanische Aktien kaufen und japanische Staatsanleihen verkaufen – zielt darauf ab, die Katastrophe in Dollars und Cents festzuhalten. Abe und sein wahnhafter Co-Pilot bei der Bank of Japan, Haruhiko Kuroda, haben ihre Fliegerjacken angezogen. Sie sind im Begriff abzuheben… und erschaffen dabei unglaubliche Menge von neuem Geld und Kredit.

Japanische Staatsanleihen und der YEN über die letzten 5 Jahre… die Kerzen sind die Preise für die Staatsanleihen, der Chart zeigt, wie der YEN verfällt. [Foto: Haruhiko Kuroda, Chef der japanischen Notenbank – “wahnhafter Co-Pilot“]
Die japanische Wirtschaft erwartet dies und ist davon abhängig, aber sobald herauskommt, dass es für die Regierung keinen Weg gibt, jemals ihre Schulden zurückzuzahlen, wird es mit Sicherheit Ärger geben. Investoren werden japanische Staatsanleihen fallen lassen und dann verbleibt die Bank of Japan als einzige Quelle zur Finanzierung der Regierungsschulden.
Das wird Japan etwa in die gleiche Position bringen, wie Zimbabwe Anfang der ersten Dekade des zweiten Jahrtausends… und wie Argentinien in den 1980ern. Aktien werden gewaltig steigen, da die Investoren dann Sicherheit in produktiven Wertanlagen suchen. Staatsanleihen und der YEN werden crashen.

Air Japan – der Pfeil über der Nummer des Flugzeugs zeigt an, wohin die Reise geht [Shinzō Abe im Jet, Sprechblase: “wahnhaften Co-Piloten hier einfügen“]
Eine klare Botschaft
Und in Europa berichtet Bloomberg:
Mario Draghi hat seiner Stimulus-Zusicherung für die Euro-Zone Nachdruck verliehen, indem er sagt, die Europäische Zentralbank könne sich beim Kampf zur Wiederbelebung der Wirtschaft nicht zurückhalten.
“Wir werden tun was zu tun ist, um die Inflation und die Inflationserwartungen so schnell wie möglich anzuheben, wie es unser Preisstabilitäts-Mandat erfordert.“, sagte der EZB-Präsident bei einer Konferenz in Frankfurt heute [26.11.14]. Einige Inflationserwartungen seien “auf ein Niveau zurückgegangen, das ich als übertrieben niedrig erachte“, sagte er.
“Draghi sendet ein klares Signal, dass weitere Stimulation kommt.”, sagt Lena Komileva, Chef-Volkswirtschaftlerin bei G Plus Economics Ltd. in London. “Wenn die derzeitigen Maßnahmen der EZB sich als wenig überzeugend erweisen und die Inflationserwartungen sich nicht erholen, dann wird die EZB ihre lockere Geldpolitik ausweiten.“
In der Alten Welt erwarten die Menschen stabile Preise. Wir hören Euch fragen: Was ist daran falsch? Aber ihr Chef-Banker sagt, das ist ein Problem. Draghi beschreibt die Angst der Öffentlichkeit vor Inflation als “übertrieben niedrig“. Er schwört, etwas dagegen zu unternehmen.
Was? Das Gleiche was die Japaner machen! In der neuen Welt verschlechtert sich die Situation der echten Wirtschaft zusehends, aber der Aktienmarkt hebt ab, wie ein Heißluftballon in einem Kinder-Cartoon. Die FED hat QE den Hahn abgedreht, aber sie hat die Hand am Ventil, bereit den Motor wieder anzuschmeißen, sobald die Preise fallen.

Diese ganze furchtbare Deflation in der Eurozone… macht einen krank. Wie konnten unsere weisen Zentralbanker dies zulassen? [Kasten o.l.: “Euro-Zone Geldmenge M1 – ‘Deflation‘ im Euroland: beachten Sie insbesondere die entsetzliche Deflation seit 2008“][Kasten m.r.: „Es ist entsetzlich, wie dieses Zeugs deflationiert… wir müssen eindeutig noch mehr davon drucken!“]
>>>zum Original-Beitrag bei Acting Man
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Es stellt sich längst nicht mehr die Frage, ob der Crash kommen wird – sondern lediglich wann. Denn alle Maßnahmen zur Banken-, Länder- und Eurorettung laufen auf volkswirtschaftliche Schadensmaximierung und den Staatsbankrott Deutschlands hinaus. Die Enteignung der Bürger für diesen Fall wird längst vorbereitet. Staatsanleihen, Renten- und Lebensversicherungen, Konten – das sind die großen Verlierer im Falle eines Crashs, der lieber früher als später kommen soll, denn nur dann sind Politik und Wirtschaft bereit, radikal etwas zu verändern. Wie man sein Geld rechtzeitig in Sachwerte umschichtet, um sein Erspartes nicht zu verlieren, erklären die Finanzstrategen für jeden verständlich.
In den letzten hundert Jahren ist das internationale Geldsystem schon drei Mal in sich zusammengebrochen, jeweils mit drastischen Folgen wie Krieg, Unruhen und massivem Schaden an der Weltwirtschaft. Doch der nächste Kollaps wird in der Menschheitsgeschichte seinesgleichen suchen.
James Rickards zeigt Ihnen, warum der Anker der Weltwirtschaft, der amerikanische Dollar, in Gefahr ist und warum sein Untergang alle anderen Währungen in eine nie gekannte Katastrophe reißen wird: Währungskriege, Deflation, Hyperinflation, Marktzusammenbrüche, Chaos. Während die USA ihre langfristigen Probleme nicht in den Griff bekommen, trachten China, Russland und die ölreichen Nationen des Mittleren Ostens nach einem Ende der verhassten Hegemonialmacht.